Das Auto
31/03/2018Typ: UMM Cournil Entrepreneur, Baujahr 1984
Motor: Original eigentlich ein Peugeot XD2 Diesel, 2.3l mit etwa 70PS, Austauschmotor ist ein Peugeot XD3T Turbo-Diesel, 2,5l mit etwa 90PS
Getriebe: Original von ZF, Austauschgetriebe UMM 4-Gang mit Untersetzung
Achsen: Dana 44 vorne und hinten, Blattfederung, Trommelbremsen
UMM ist nicht unbedingt eine bekannte Marke… União Metalo-Mecanica (kurz UMM) ist eine Portugiesische Automarke, die von 1977 bis 2006 Geländewagen überwiegend für den portugiesischen Markt, aber auch für den Export in die ehemaligen Kolonien, nach Frankreich und England herstellte. Die Konstruktion basiert auf einem in Frankreich in Kleinserie gefertigten Modell der Firma Cournil, die nach dem zweiten Weltkrieg alte Willis-Jeeps zu Landmaschinen modifizierte und schließlich in Eigenkonstruktion entstandene Fahrzeuge mit Peugeot-Motorisierung für Landwirte in Frankreich herstellte. UMM übernahm das Design für den Cournil, entwickelte es aber auch weiter zum Alter und Alter 2. Aus den gleichen Konstruktionen und Teilen sind auch die Fahrzeuge von Auverland entstanden (heute Panhard General Defense).
UMM hat 1982 bis 1984 erfolgreich mit mehreren Fahrzeugen an der Rallye Paris-Dakar teilgenommen, alle Fahrzeuge sind am Ziel angekommen – 1984 wurden jedoch einige disqualifiziert, da sie die Maximal-Zeiten für einige Etappen überschritten hatten.
Der UMM Cournil ist relativ einfach konstruiert und gut zu warten. Es gibt noch relativ einfach Ersatzteile und die Mechanik ist übersichtlich, Elektronik sucht man vergebens. Viel Fahrkomfort ist nicht zu erwarten, aber davon geht man bei einem Geländewagen auch nicht aus – siehe Defender.
Meinen UMM habe ich in der Algarve von einer Werkstatt gekauft, jedoch war er nicht im allerbesten Zustand. Er wird zurzeit bei Freunden in deren Werkstatt restauriert. Ich habe einige Sachen selber gemacht, die technischen Dinge überlasse ich aber gerne den Profis… Es ist ein relativ unverbasteltes Exemplar mit originaler Karosserie und wenigen Änderungen (einige Löcher sind zusätzlich gebohrt, die Heck-Stoßstange wurde modifiziert um sowohl normale Anhänger als auch LKW Anhänger aufnehmen zu können und die Spiegel wurden verändert).
Da der originale Motor hinüber war, habe ich mich entschieden, den Motor des Nachfolgemodells Alter einbauen zu lassen – einmal weil er etwas mehr PS hat und zum anderen soll der Verbrauch geringer sein. Da der neue Motor nur mit größeren Basteleien an das alte Getriebe passen würde und das alte Getriebe eine neue Untersetzung benötigen würde, wird das Getriebe gleich mit getauscht (gegen das eines UMM Alter, was mit dem neuen Motor kam).
Die Karosserie ist komplett neu lackiert und mit etwas Geräuschdämmung in den Türen und an den Blechen über dem Getriebe und zum Motor hin versehen. Einige Roststellen wurden vom Lackierer geschweisst. Insgesamt sieht es jetzt in Signalrot/Signalweiß fast aus wie neu…